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Wir brauchen eine Garantie für offene Schulen!

Martina Künsberg Sarre
Martina Künsberg Sarre

Normalerweise wenn es Richtung Schulstart geht, freuen sich die meisten darauf, nach neun langen Ferienwochen wieder etwas mehr „Struktur“ in den Alltag zu bekommen.
Jetzt starten wir leider bereits zum zweiten Mal in einen Corona-Schulherbst, der für die Schüler_innen wieder zig Regeln, Maßnahmen und Einschränkungen mit sich bringt. Dabei hätten sich gerade die jungen Leute einen guten und reibungslosen Schulalltag verdient – mit allem was dazugehört: Kennenlerntagen, Schikursen oder Sprachreisen. 

Kinder und Jugendliche haben sich in den vergangen 18 Monaten äußerst solidarisch mit den Älteren und vulnerablen Gruppen gezeigt, auf vieles verzichtet und alles mitgemacht, was von ihnen verlangt wurde. Immerzu hörten sie, „wenn die Impfung für die Erwachsenen da ist, dann wird’s für euch wieder besser“. Aber jetzt? Nach wie vor sind zu wenige Erwachsene bereit, sich impfen zu lassen, dabei sollten wir uns schon längst ähnlich verhalten wie die Jüngsten – solidarisch, aber das tun wir leider nicht genug. Auch unter denjenigen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, ist der Anteil der Ungeimpften viel zu hoch. Dabei würde jeder geimpfte Erwachsene einen gesellschaftlichen Beitrag dazu leisten, dass Schulen offen sind und Kinder ungestört lernen und aufwachsen können.

Fakt ist, dass Österreich schon jetzt im Spitzenfeld der Lockdown-Schulschließungen liegt. Fakt ist, dass Österreich zwar Testweltmeister ist, aber trotzdem nicht besser liegt als andere. Und Fakt ist, dass die Bundesregierung es nicht geschafft hat, genügend Erwachsene von der Impfung zu überzeugen und nun wieder einmal versucht, „über die Schulen das Pandemiegeschehen zu steuern“. Das hat bereits letztes Schuljahr nicht funktioniert.

Für uns NEOS war und ist es oberstes Ziel, dass ein durchgängiger Präsenzunterricht stattfindet. Es braucht ganzheitliche Maßnahmen im Schulbereich, die sowohl die geistigen, körperlichen, als auch seelischen Auswirkungen dieser herausfordernden Zeit berücksichtigen.

Wir NEOS fordern daher von der Bundesregierung eine Garantie für offene Schulen. Es ist höchste Zeit, die Schule endlich wieder aus einem rein epidemiologischen Krisenmanagement herauszuholen und eine mutige, chancengerechte und zukunftsorientierte Bildungspolitik abseits von Infektionszahlen umzusetzen, die den Namen „Neustart“ auch verdient. Hierfür braucht es das Bewusstsein, den Mut und das Commitment, an den großen Schrauben zu drehen. Es geht z.B. um den Ausbau verschränkter Ganztagsschulen, Investitionen in Kindergärten und Volksschulen als die ersten zentralen Bildungseinrichtungen, sozial gerechte und leistungs- statt defizitorientierte Schulen und mehr Autonomie für Schulstandorte. Die Schule muss für Kinder zur Ermöglicherin werden. 

Wir NEOS haben dazu ganz konkrete Vorschläge gemacht und unsere Zusammenarbeit mit der Bundesregierung angeboten. Mehr dazu findest du hier

Wir werden sehen, wie ernstgemeint der viel zitierte „Schulterschluss“ von dieser Regierung ist. Es geht nicht um Parteipolitik, sondern ausschließlich um die Zukunft unserer Kinder und unserer Gesellschaft.

Martina Künsberg Sarre ist Nationalratsabgeordnete und Bildungssprecherin der NEOS und wohnt in Perchtoldsdorf.

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