Still und leise wollen ÖVP und Grüne im Zuge der Abänderung des Bebauungsplans die Weichen für die Beseitigung der Engstelle in der Ambros-Riedergasse bei der Einmündung in die Wienergasse stellen.
Die offizielle Begründung: Fußgänger_innen und Radfahrer_innen sollen endlich mehr Platz bekommen. Die dafür notwendige Abtretung habe der Grundeigentümer schon – unentgeltlich! – zugesichert. Kostet die Gemeinde also eh nix. Die Fahrbahn wird laut Vizebürgermeister Apl nicht breiter – also kein Problem. Wunderschöne Bilder von Bäumen und flanierenden Passantinnen. Wer kann da etwas dagegen haben?
Aber ist es wirklich so? Wir NEOS meinen, dass da andere Motive im Spiel sind. Beleuchten wir zuerst einmal die erwartbaren Folgen einer solchen Verbreiterung:
Wenn die Engstelle in der Ambros-Riedergasse verbreitert wird, wird es für den Durchzugsverkehr attraktiver, durch Perchtoldsdorf statt über die Ketzergasse zu fahren. Genau das ist auch die Begründung, die der Verkehrsplaner gibt: die Ambros Riedergasse ist als Sammelstraße für den Durchzugsverkehr von Kaltenleutgeben zur Mühlgasse / A21 wichtig und gehört verbreitert. Mindesterfordernis 3,0m Fahrbahnbreite statt der derzeit stellenweise 2,25m. Also WEG MIT DEM GARTEN UND HER MIT DER STRASSE UND NOCH MEHR VERKEHR. Hallo, geht es noch? Wir schreiben 2023!
Auch wenn die Fahrbahn für Autos nicht breiter würde und „nur“ ein breiterer Geh- und Radweg entsteht, wird bestehende Gartenfläche in Beton verwandelt, also versiegelt. Wie ein grüner Vizebürgermeister samt seiner Fraktion so etwas vertreten kann, erschließt sich uns NEOS nicht. Das Ziel, das Radfahren in der Ambros-Riedergasse in beide Richtungen und die Sicherheit für Fußgänger zu erhöhen, kann man ganz einfach und billig mit einem Fahrverbot ausgenommen Anrainer und Radfahrer in diesem Bereich erreichen.
Die offizielle Begründung der Änderung des Bebauungsplans ist also nicht schlüssig. Welche Motive haben ÖVP und Grüne wirklich, diese Änderung durchzudrücken?
Wenn die Ambros-Riedergasse verbreitert wird, kann man dort eine Grundstückseinfahrt errichten. Das verbessert die Bebaubarkeit des Grundstücks enorm. Für so eine Möglichkeit würde jeder Bauträger gerne ein paar Quadratmeter Grund gratis an die Gemeinde abtreten. Sehen die NEOS auch schon Gespenster? Nein, tun wir nicht.
Am Grundstück hängt schon das Plakat eines Planungsbüros, das sich auf seiner Website als Spezialist für Objekte der Luxusklasse darstellt und eine LIV GmbH, die sich als Immobilienentwickler darstellt, der von sich behauptet: „Mit einem renommierten Bauträger arbeiten wir Hand in Hand. Durch dieses Zusammenspiel sind wir von Anfang eines Projekts an Mitentscheider und intensiv in den Entstehungsprozess involviert“.
Machen Sie sich selber darauf einen Reim.
Für uns NEOS steht fest:
Hier wird versucht, mit falschen und intransparenten Informationen eine Entscheidung herbeizuführen, die irgendwelchen Interessen dient. Dabei werden Kollateralschäden in Kauf genommen, die sicher nicht im Interesse des Ortes und der Bevölkerung sind. Dabei gäbe es Lösungen, die alle Interessen unter einen Hut bringen – doch hier wäre Ehrlichkeit und Transparenz erforderlich.