In unserer heutigen Pressekonferenz haben Beate Meinl-Reisinger und ich zum Tag der Elementarbildung Vorschläge für diese Neuausrichtung gebracht. Faire Bildungschancen für alle Kinder schaffen wir nur, wenn im Kindergarten jedes Kind individuell wahrgenommen und gefördert werden kann, statt in großen Gruppen nur beaufsichtigt zu werden.
Zur Pressekonferenz (5) Facebook Live | Facebook
Der Kindergarten als erste Bildungseinrichtung soll endlich den Stellenwert bekommen, den er verdient. Noch sind wir weit davon entfernt, flächendeckend Plätze anzubieten, die Kindern beste Bildung und Betreuung gewährleisten und Eltern volle Berufstätigkeit ermöglichen. Selbstverständlich brauchen wir mittelfristig einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbildungsplatz ab dem 1. Geburtstag. Seit 2021 bin ich auf Elementarbildungs-Tour durch Österreich, um das Netzwerk derer zu stärken, die sich für bessere Bildungs-, Betreuungs- und Arbeitsbedingungen im Kindergarten einsetzen.
Alles zur Elementarbildungstour Elementarbildungstour - NEOS Parlamentsklub
Pakt für Elementarbildung
Im Sinne der Kinder, der Eltern, des Kindergartenpersonals und der Zukunft von uns allen braucht es für die Elementarbildung ein klares Ziel und einen verbindlichen Stufenplan, der auch über den Zeitraum der nächsten Bund-Länder-Vereinbarung ("15a-Vereinbarung") hinausgeht. Weder die Gemeinden, die Länder noch der Bund können die Herausforderungen allein meistern. Es braucht eine gemeinsame Kraftanstrengung und die finanziellen Mittel, um sich an den Besten zu orientieren: Skandinavische Länder investieren 2% des BIP in die flächendeckende und hoch qualitative Bildung und Betreuung bis zum Schuleintritt, Österreich nur 0,6%. Deshalb erwarten wir uns von der Bundesregierung einen ambitionierten Pakt für Elementarbildung.Unsere Visionen und Reformvorschläge für die Elementarpädagogik findest du in der Broschüre "Der kluge Kindergarten".
Zur Broschüre ElementarpaedagogikDRUCK-final-korr.indd (neos.eu)
Auch Länder und Gemeinden gefragt
So wie österreichweit, braucht es auch in den Bundesländern und Gemeinden einen Stufenplan, um Schritt für Schritt das Ziel zu erreichen, für jedes Kind einen gesicherten Betreuungsplatz in kleinen Gruppen und guter Qualität bereitzustellen. Manche Länder sind beim flächendeckenden Angebot schon weiter, manche bei der Gruppengröße, aber überall ist noch viel zu tun. Auch die Gemeinden müssen zügig aktiv werden, etwa was den Ausbau der Räumlichkeiten betrifft.
Martina Künsberg Sarre ist Nationalratsabgeordnete und Bildungssprecherin der NEOS und wohnt in Perchtoldsdorf.