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Alltagsradeln Sie schon?

Anton Platt
Anton Platt

Rasch eine Kleinigkeit vom Supermarkt holen oder auf einen Plausch ins Kaffeehaus oder zur Post am Marktplatz – das „Radl“ ist oft die praktischere Alternative für Wege im Ort.

Achtung Spoiler – was jetzt folgt, ist kein Versuch, Autofahrer*innen ein schlechtes Gewissen zu machen oder ideologische Pflöcke einzuschlagen. Es ist einfach der Versuch, wieder einmal einen Anlauf zu nehmen, Radfahren in Perchtoldsdorf für uns alle, ohne übermäßigen finanziellen Aufwand, angenehmer und praktischer zu gestalten.

Handeln statt Dampfplaudern

„Niederösterreich soll zum Vorzeigeland beim Alltagsradeln werden. Der Anteil der Wege, die mit dem Fahrrad oder auch zu Fuß zurückgelegt werden, soll in den nächsten Jahren verdoppelt werden.“ Das sagen nicht die Grünen, sondern Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner im Jahr 2021.  Damals, da war die ÖVP noch mit absoluter Mehrheit ausgestattet. Da hätte ich mir erwartet, dass dann auch ordentlich was weitergeht. Viel von diesem Schwung ist im ÖVP-dominierten Perchtoldsdorf, in dem es zusätzlich einen radbegeisterten grünen Vizebürgermeister gibt, jedenfalls nicht angekommen.

NEOS haben ein konkretes Maßnahmenpaket ausgearbeitet

Von dem Maßnahmenpaket, das im Herbst 2020 auf unsere Initiative zusammengestellt wurde, wurde bis heute gerade einmal die Hälfte abgearbeitet. Einige Maßnahmen sind rechtlich komplizierter oder aufwändiger. Da dauert es länger, das ist in Ordnung. Bei anderen ist es einfach unverständlich, warum das so lange dauert. Beispiel gefällig? Die Öffnung des Durchganges Römerfeldgasse – Leebgasse – Querung Kaltenleutgebner Bahn: um das zu ermöglichen, ist ein Bescheid der Bezirkshauptmannschaft notwendig. Der liegt seit 30. August 2022 vor. Bis heute ist nichts passiert. Alles, was zu tun wäre, ist eine Kette wegzuräumen und ein paar Schilder zu montieren. An den „rechtlichen Voraussetzungen“ oder am Geld kann es also nicht liegen. Wahrscheinlich ist es einfach niemandem wichtig. Wenn Ihnen diese Antwort nicht reicht, fragen Sie am besten den zuständigen Herrn Vizebürgermeister beim kommenden Mobilitätsplenum am Freitag, 29. April um 19 Uhr im Perchtoldsdorfer Kultur- und Bildungszentrum ind er Beatrixgasse, woran es liegt.

Bei der letzten Gemeinderatssitzung wurde kein Sterbenswörtchen darüber gesprochen, welche Maßnahmen 2023 vorgesehen sind, um das Alltagsradeln attraktiver zu machen. Ich habe das zum Anlass genommen, eine gemeinsame Radltour der Mitglieder des zuständigen Mobilitätsauschusses durch den Ort zu machen, um ein aktuelles, sinnvolles Paket an Maßnahmen zusammenzustellen und umzusetzen. Motto: Raunzen allein bringts nicht. Diesem Wunsch haben sich die anderen Fraktionen angeschlossen und heute ist es soweit. Schauen wir einmal, was wir zusammenbringen.

Es braucht nicht viel Geld zur Umsetzung der Forderungen

Welche konkreten Ideen liegen von uns NEOS auf dem Tisch? Ein Schwerpunkt muss es sein, bestehende Gefahrenstellen und Barrieren für Alltagsradler im Ort zu beseitigen. Dabei wollen wir ein besonderes Augenmerk auf Gebiete rund um Schulen legen. Zweiter Schwerpunkt: der Anteil an e-Bikes ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen.  Dem müssen wir Rechnung tragen und sichere Abstellmöglichkeiten an zentralen Stellen des Ortes für diese teuren und alle anderen zweirädrigen Gefährte schaffen. Der dritte Punkt greift ein bisschen weiter in die Zukunft: Einkäufe im Ort mit dem Fahrrad zu erledigen setzt Abstell- und Transportmöglichkeiten voraus. Hier ist Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und den Supermarktbetreibern angesagt. Ein Lastenfahrrad-Sharing für Perchtoldsdorf aufzubauen wäre dann der nächste logische nächste Schritt.

Aber schön langsam einen Schritt nach dem anderen. Für heute gebe ich mich schon damit zufrieden, wenn die Gemeinde sich endlich dazu bekennt, „die Flex auszupacken“ (© Bundeskanzler Nehammer), um den Durchgang Römerfeldgasse – Leebgasse nach 9 Monaten endlich für Radfahrer*innen zu öffnen. Drücken Sie mir bitte die Daumen!

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