Betrachten wir die Tatsachen, was war wirklich so kompliziert?
Bei allen Arbeiten auf Landesstraßen ist ein erheblicher Abstimmungsprozess zur Koordination und Kostenteilung zwischen Straßenbauabteilung des Landes, Einbautenträgern und Gemeinde erforderlich, sowie ein vorgelagerter Planungsprozess mit Verkehrsexpert:innen für Verbesserungsmaßnahmen (Gehwegverbreiterung, Anlage von Radwegen wo möglich, etc), der zumeist in einem §12-Verfahren gem. NÖ Straßenverkehrsordnung mündet. Darüberhinaus war die Koordination von 14 Einbautenträgern erforderlich (Wasser, Kanal, Strom, Gas, Hochdruck-Gas, Telekom, Kabelsignal, Beleuchtung, E-Tankstellen, etc.), großteils mit dem Ersatz diesbezüglicher Hausanschlüsse. Und zwischenzeitlich mussten die Zufahrtswege zu Privathäusern und Gewerbebetrieben aufrecht erhalten werden. Die Einhaltung der rigiden Zeitplanung war nur möglich, weil alle beteiligten Bauträger sich zur zeitgerechten Vorab-Bestellung aller notwendigen Komponenten verpflichten ließen, um das Projekt nicht durch Just-in-Time Lieferprobleme der letzten Minute zu gefährden.
Nachdem wegen der erwarteten und befürchteten Komplexität diese Sanierung lange aufgeschoben wurde, war aufgrund unvollständiger Pläne mit diversen Überraschungen zu rechnen. In zumindest einmal wöchentlich stattfindenden Begehungen und Planungssitzungen wurden diese Herausforderungen bewältigt – und das Budget eingehalten.
Mein Dank gilt an dieser Stelle
- der Straßenbauabteilung des Landes NÖ für tatkräftige Unterstützung und Kostenbeteiligung,
- unserem Straßenbaukontrahenten, der Fa. Seidl, und allen beteiligten Baufirmen für die Einhaltung der knappen Vorgaben und die Flexibilität, auf unvorhergesehene Überraschungen geschickt zu reagieren,
- dem ZT-Büro Rennhofer, unserem Konsulenten für Planung und Bauaufsicht, dem die Hauptarbeit der Planung und Koordination zufiel, und der diese Herausforderung hervorragend gemeistert hat,
- den zahlreichen Einbautenträgern, inkl. dem gemeindeeigenen Infrastrukturressort, die allesamt viel Zeit in Planungsbesprechungen investieren mussten,
- dem Ressort-zuständigen Wirtschaftshof und dessen Leitung, die professionell alle Fäden in der Hand hielten,
- und zuletzt allen betroffenen Anrainer:innen, sei es in der Wr. Straße selbst oder an den Umleitungsstrecken, deren Geduld mit einer lang nicht mehr zu sanierenden, verbesserten Straße belohnt wird.
Verglichen mit der U5 oder dem Terminal 3 handelt es sich um kein „großes“ Projekt. Für Brunn am Gebirge und alle unmittelbar Betroffenen war es das bisher größte und schwierigste Straßenbauprojekt. Es war mir eine Freude und Ehre, mit so vielen professionellen Expert:innen für dieses gemeinsame Ziel zusammenarbeiten zu dürfen. Wie gesagt, eine Erfolgstory.