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Causa Glasfabrik

Am Freitag, den 03.09.2021, fand die sechste Sitzung der Projektgruppe quartier 21 (Areal Glasfabrik) statt. NEOS Brunn am Gebirge steht für Transparenz, deshalb informieren wir dich auf diesem Weg über sämtliche Neuigkeiten und Entscheidungen aus den Projektgruppen-Sitzungen.

Diesmal ging es um die Überlegungen aller Parteien zu möglichen Nutzungskonzepten des gesamten Areals. Davor erfolgte ein kurzer Rückblick über drei Quartierentwicklungen in Wien, die von der Projektgruppe am 21.8.2021 besucht wurden.

Autofreie Mustersiedlung in Floridsdorf: 

  • Bauzeit 1999
  • 11 400 m² Fläche
  • 244 Mietwohnungen
  • Eindruck: Engräumig, stark begrünte Innenhöfe, zahlreiche Gemeinschaftsräume für Hobby und Freizeit, aktives Gemeinschaftsleben

Nordbahnviertel (Nähe Praterstern): 

  • Abschluss Bebauung 2026
  • 85 ha Fläche
  • 5500 neue WE, 25 000 Einwohner_innen, 50 000 m² Geschäftsflächen
  • Eindruck: Stadt in der Stadt mit großem „Central Park“ in der Mitte

Kabelwerk (Wien Meidling): 

  • Bauzeit 2005
  • 1000 WE, 100% gefördert (614 Mietwohnungen & Eigentum)
  • Eindruck: Kleinräumig verbaut, nahezu vollständig versiegelte Fläche, wenig Grünraum

Im Anschluss präsentierten ÖVP, SPÖ & NEOS und Grüne ihre Ideen und Nutzungskonzepte für das Areal quartier21:

Vorschläge ÖVP

  • Fokus: Erhalt der Lebensqualität in Brunn und sanftes Wachstum
  • Teilung der vorhandenen Fläche Bauland Kerngebiet in:
  1. Ein Wohngebiet (ca. 250 WE)
  2. Ein Areal für Bildung/Sport und ein Gemeinschaftshaus.
  • Das Betriebsgebiet im Norden im Ausmaß von rund 30 000 m² bliebe als solches erhalten.
  • Die erforderlichen Investitionen für das Gemeinschaftshaus bzw. die weiteren Ideen wurden mit 8 Mio € und 5.5 Mio € abgeschätzt, wobei der Ankauf der Grundstücksteile nicht berücksichtigt ist. (bei 20 000 m² ist von grob 10 Mio € auszugehen – wenn die Eigentümer_innen verkaufswillig sind).
  • Die Idee eines Gemeinschaftshauses für Jugend, Vereine, Veranstaltungen und Bedarfsarbeitsplätzen ist interessant, aber mit - für Brunn unrealistisch hohem - Aufwand verbunden.

Vorschläge GRÜNE:

  • Zentrale Ideen der Grünen waren die Schaffung von Grünraum und leistbaren Wohnungen, insbesondere für Senior_innen.
  • Auch Raum für die Jugend (z.B. Generationenhaus) hat hohe Priorität, nicht aber notwendigerweise inmitten eines Wohnviertels.

Vorschläge SPÖ & NEOS

Ausgehend von der Neuwidmung der Areale für die nicht realisierte Landeshauptstadt als Drittellösung wird auch für die Quartiersentwicklung quartier21 eine Drittellösung vorgeschlagen. NEOS Brunn spricht sich für eine sinnvolle, nachhaltige Mischnutzung aus, die allen Brunner_innen heute und morgen Nutzen stiftet.

Denn was wir für das ehemalige Areal der Glasfabrik nicht wollen:

  • Rückwidmung in ein Industriegebiet
  • Weiterverkauf an Grundstücksspekulanten und Nutzung als Betriebsgebiet inklusive Schwerverkehr
  • Dichte „Stadtvillen-Bebauung“ oder unleistbare Eigentumswohnungen, die 100% Zuzug in unseren Ort bedeuten würden
  • Sportzentrum für externe Nutzer_innen, von dem Brunner_innen kaum profitieren

Unsere Ziele sind stattdessen:

1.      Leistbarer Wohnraum für Brunner_innen

2.      Öffentliche Grünflächen

3.      Geringer Bodenverbrauch und Dichte

4.      Sinnvolle Mischnutzung zur Belebung unseres Ortes und damit verbundener Nahversorgung

5.      Soziale Infrastruktur wie Bildung und Sport

6.      Moderne, nachhaltige Mobilität

Der Weg zum Ziel: Die Drittellösung

Teil A: 1/3 Leistbares Wohnen

o   etwa 350 WE

o   Zielgröße 70% leistbar bzw. gefördert

o   Green City: Begrünte Fassaden und Dächer

o   Aktives Quartiermanagement: Community Nurse, Senior_innen-Treff usw.

 

Teil B: 1/3 Vorhaltefläche reserviert für Bildung und Sport

o   Bildunsprojekte und Institutionen: Schulen, Universitäten, Fachhochschulen

o   Sportflächen

o   Kommunale Projekte der Gemeinde

 

Teil C: 1/3 Grünland und Betriebsgebiet

o   Öffentlich zugänglicher Park und grüner Erholungsraum

o   Nahversorgung und Arbeitsplätze

 

Die Schaffung von Grünland für alle Brunner_innen soll durch eine entsprechende Flächenwidmung fixiert werden (ca. 20% der Gesamtfläche von 90 000 m²). Nachdem sich bisher keine tragfähigen Ideen für Bildung und Sport abgezeichnet haben – auch nicht seitens der ÖVP – wird der Geländeteil B bis 2032 für diese Nutzung freigehalten. Im Teil A wird die Erdgeschoßzone für Gastro, Dienstleistungen, Gewerbe und kommunale Infrastruktur gewidmet, um eine Belebung des Viertels sicherzustellen. Durch Einmietung/Ankauf durch die Gemeinde für Kleinstkindergruppen, Senior_innen- und Vereinsaktivitäten, ist die Wirtschaftlichkeit dieser Nutzungsvariante gewährleistet.

Dieses detailliert ausgearbeitete Konzept berücksichtigt unterschiedliche Erwartungen, schafft eine nachhaltige Mischnutzung und ist finanzierbar.

Diskussion und Ausblick

Für einen erfolgreichen Lösungsvorschlag müssen gegensätzliche Zielvorstellungen unter einen Hut gebracht werden, nicht zuletzt auch die Vorstellungen der Eigentümer_innen und Vertragspartner_innen. Die Vorschläge und Ideen der Parteien tendieren prinzipiell in eine ähnliche Richtung, ein finales Konzept zur Präsentation als „Vorschlag der Gemeinde Brunn“ wird demnächst abgestimmt. Anschließend erfolgt die Verhandlung mit den Eigentümer_innen.

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