Nachdenkpause für die Ambros-Riedergasse
Die Diskussion ist emotional aufgeheizt - Fakten bleiben auf der Strecke. Darum fordern wir NEOS die ÖVP und die GRÜNEN auf, eine Nachdenkpause einzulegen und so den Weg für eine sachliche Lösung im Interesse Perchtoldsdorfs zu ermöglichen.
Offener Brief an
Frau Bürgermeisterin Andrea Kö und Herrn Vizebürgermeister Christian Apl
Perchtoldsdorf, 23.11.2023
Änderung des örtlichen Raumordnungsprogramms – Ambros-Riedergasse
Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin, liebe Andrea, sehr geehrter Herr Vizebürgermeister, lieber Christian,
wie ihr wisst, stehen die Perchtoldsdorfer NEOS der vorgeschlagenen Änderung, die es ermöglicht, die Engstelle in der Ambros-Riedergasse zu verbreitern, sehr skeptisch gegenüber.
De facto bedeutet das eine Verbreiterung der Verkehrsfläche und das würde den „Schleichweg Ambros-Riedergasse“ für den Durchzugsverkehr durch Perchtoldsdorf noch attraktiver machen. Wenn es euch wirklich darum geht, dass dieses Straßenstück für Fußgänger:innen sicherer und für Radfahrer:innen in beide Richtungen befahrbar gemacht wird, gibt es dafür einfachere, rascher umsetzbare und billigere Lösungen. Bitte lest in dem unter eurer Federführung entstandenen Mobilitätskonzept 2030 nach.
Warum sind wir Perchtoldsdorfer NEOS gegen diese Änderung?
Neue Verkehrsflächen können doch nicht das Mittel der Wahl zur Lösung unseres Verkehrsproblems sein. Das ist Verkehrspolitik des letzten Jahrhunderts. Bevor man zu diesem letzten Ausweg greift, müssen alle anderen Optionen auf den Tisch und bewertet werden. Schnellschüsse und Einzelmaßnahmen führen zu keinen nachhaltigen Lösungen. Im Konzept Mobil 2030 sind Lösungsansätze skizziert. Zum Beispiel die Schaffung einer Linksabbiegemöglichkeit von der Donauwörtherstraße in die Wienergasse. Das würde es erlauben, diesen Abschnitt der Ambros-Rieder-Gasse für den Durchzugsverkehr zu sperren und in eine Begegnungszone umzuwandeln. Die vorhandene Fahrbahn dort reicht dann allemal für die Nutzung durch alle Verkehrsteilnehmer:innen aus und es muss kein einziger Quadratmeter Grünland weichen, geschweige denn umgewidmet werden.
Leider habt Ihr euch einer offenen, sachlichen Diskussion über das Problem entzogen. Weder in den zuständigen Ausschüssen noch in einem Bürgerbeteiligungsprozess gab es dazu die Möglichkeit. Ganz im Gegenteil. Eure widersprüchlichen, sachlich nicht nachvollziehbaren Antworten und Begründungen haben den Boden für Mutmaßungen und Spekulationen perfekt aufbereitet. Euer stures Festhalten an diesem aus vielen Blickwinkeln fragwürdigen Vorhaben trägt zur unguten Polarisierung der Diskussion im Ort bei. Braucht es wirklich den Druck der Straße und populistisches Gezeter, um etwas zu erreichen? Es liegt auch in eurer Hand, wie wir im Ort mit strittigen Themen umgehen.
Wir hoffen, dass Ihr für sachliche Argumente zugänglich seid und diesen Änderungsvorschlag in der kommenden Gemeinderatssitzung nicht zur Abstimmung bringt. Das schafft die Möglichkeit für eine Nachdenkpause. Die können alle konstruktiven Kräfte im Ort dazu nutzen, die Lösungsmöglichkeiten nüchtern zu bewerten und gemeinsam die für Perchtoldsdorf beste Lösung zu finden.
Wir freuen uns auf eure Antwort!
Tony Platt für die Fraktion der NEOS im Gemeinderat
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