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Jugend in der Krise: Was wir in Perchtoldsdorf dagegen tun können

Man bekommt gegenwärtig das Gefühl, dass zum ersten Mal junge Menschen so richtig in der Politik angekommen sind: noch nie gab es so viele junge Politiker*innen im Nationalrat, erstmals gibt es eine Staatssekretärin für Jugend, noch nie wurde so breit über die Sorgen, Probleme und Ängste von jungen Menschen diskutiert.

Leider stellt man bei genauerem Hinsehen fest, dass die Situation von uns Jungen deshalb ein so großes Thema wie selten zuvor ist, weil die Jugend selten so vernachlässigt wurde wie in den letzten eineinhalb Jahren. Distance Learning, Home Schooling, geschlossene Unis, zugesperrte Berufsschulen, keine Freizeitmöglichkeiten: all das wirkt sich negativ auf die psychische und physische Gesundheit junger Menschen aus: die Hälfte (!) der 14-20-Jährigen leiden unter depressiven Symptomen, 47% leiden unter Angststörungen, 23% unter Schlafstörungen, mehr als zwei Drittel an Symptomen einer Essstörung. 16% der 14- bis 18-jährigen hatten bereits zu Beginn dieses Jahres Selbstmordgedanken. Diese erschreckenden Zahlen stehen in direktem Zusammenhang mit monatelanger Isolation, Unsicherheit und Angst bei unausgereiftem Distance Learning.

Und damit nicht genug: im 4. Lockdown wurde erneut über die Schließung der Schulen diskutiert, die Auswirkungen auf junge Menschen bleiben dabei unberücksichtigt. Wieder ist das Vereinsleben abgedreht, wieder ist es uns verboten, im Freien mit unseren Freunden Sport auszuüben, wieder sitzen tausende Studierende zuhause, anstatt (mit 82% durchschnittlicher Durchimpfungsrate an den Universitäten) die Uni besuchen zu können.

Gleichzeitig verschließen die Bundes- und die Landesregierung die Augen vor den brennenden Problemen, auf die die meine Generation bereits stößt und die in Zukunft noch bedrohlicher werden: tausende junge Menschen gehen für einen besseren Klimaschutz auf die Straße und verlangen endlich Taten von der Politik. Und was wurde bisher getan? Viel zu wenig!

Junge Gründer*innen sind bei der Transformation hin zu einer digitalen Wirtschaft vorne dabei, die Politik schläft währenddessen. Das Pensionsloch wird Jahr für Jahr größer, die Altparteien sagen „die Pensionen sind sicher“ – wissend, dass sie dabei jungen Menschen ins Gesicht lügen. Und bei der oben genannten psychischen Situation vieler Schüler*innen und Studis schaut die Bundesregierung tatenlos zu.

Aber: ich bin überzeugt davon, dass Jede*r etwas dazu beitragen kann, dass junge Menschen endlich Gehör in der Politik finden und endlich in ihrem Interesse gehandelt wird. Die Bundesebene ist gefordert, endlich die wichtigen Zukunftsreformen anzugehen, die Landesebene muss schleunigst mehr Plätze im Bereich der Kinder- und Jugendpsychatrie aufbauen.

Und wir in Perchtoldsdorf können gleich damit beginnen: wir können die nächste Generation mit einem echten Jugendparlament die Zukunft des Ortes mitgestalten lassen, wir können ihr mehr Platz im öffentlichen Raum geben, z.B. am Marktplatz und am Marienplatz, wir können das Öffi- und Radwegeangebot ausbauen und verbessern. All das sind Projekte, bei denen wir NEOS von Anfang an mit dabei waren und die wir weiter vorantreiben. Damit die nächste Generation endlich die Stimme bekommt, die sie verdient.

Christoph Müller ist Studierender, Fraktionsobmann und Jugendsprecher der NEOS in Perchtoldsdorf

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