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Aus dem Nationalrat: Die Schulen sind offen - die Rückkehr zum normalen Unterricht?

Seit gestern Abend habe ich zahlreiche Nachrichten von Schüler_innen bekommen, die schreiben, wie froh sie sind, wieder in die Schule gehen zu können. Ich freue mich wirklich sehr für alle Kinder und Jugendlichen, die so lange nicht mit ihren Freund_innen und Klassenkamerad_innen zusammengekommen sind! Vor allem für die Oberstufenschüler_innen war es eine wahnsinnig lange Zeit im Distance Learning.

Seit Wochen haben wir uns für Öffnungsschritte und die Rückkehr zum Präsenzunterricht eingesetzt – natürlich begleitet von Maßnahmen wie regelmäßigen Tests. Neben der Tatsache, dass Distance Learning niemals Präsenzunterricht ersetzen kann, wurde in den letzten Wochen immer deutlicher, wie wichtig Schule nicht nur als Ort des Lernens ist. Viele Kinderärzt_innen, Kinderpsychiater_innen und Psycholog_innen haben darauf hingewiesen, dass die psychosozialen Auswirkungen immer sichtbarer werden.  Eine Schulöffnung war daher längst notwendig. Die Politik muss sich immer um eine Balance kümmern – eine Balance zwischen Gesundheit, Bildung, Wirtschaft und Gesellschaft.

Wenn die Schüler_innen wieder an die Schulen kommen, hat die Bundesregierung die Aufgabe, dass die vorgesehenen Sicherheitskonzepte funktionieren und das Lehrpersonal so gut wie möglich bei der Einhaltung unterstützt wird, etwa bei der Durchführung der regelmäßigen Tests. Wir müssen alles dafür tun, dass Schulen offen bleiben.

Außerdem ist es notwendig, dass die Schüler_innen, solange sie im Schichtbetrieb Unterricht haben, auch an den Tagen, an denen sie keinen Präsenzunterricht haben, Unterstützung bekommen – zwei Tage Unterricht und dann zwei Tage im „homeschooling“ alleingelassen mit den Aufgaben darf es nicht geben. Dazu ist es aus meiner Sicht wichtig, dass die Schulen Unterstützung bekommen, sowohl in personeller als auch in digitaler Hinsicht – Ziel müssen Streaming-Möglichkeiten sein, damit die eine Gruppe Unterricht an der Schule hat und die andere diesen zuhause bzw. in der Betreuung mitverfolgen kann. Für eine solche Vorbereitung hat die Bundesregierung lange genug Zeit gehabt!

Darüber hinaus muss es eine Lösung geben, dass Tests, die an der Schule durchgeführt werden, ihre Gültigkeit auch außerhalb des Schulgebäudes nicht verlieren. Wenn ein Kind Montagfrüh an der Schule negativ getestet wurde, dann soll es Montagnachmittag auch mit ebendiesem Test beispielsweise zum Frisör gehen können.

Wir wissen, Schule ist mehr als nur Unterricht! Schule ist ein ganz wichtiger sozialer Ort für Kinder und Jugendliche. Der Kontakt mit Gleichaltrigen ist in jeder Altersstufe immens wichtig. Wir Erwachsenen haben die Aufgabe, mit sinnvollen und gut überlegten Maßnahmen alles dafür zu tun, um das unseren Kindern zu ermöglichen

Martina Künsberg Sarre ist Nationalratsabgeordnete und Bildungssprecherin der NEOS und wohnt in Perchtoldsdorf.

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