Alle Gemeinden streiten sich um die Ansiedelung des „neuen“ Spitals – muss das sein?
Nach dem Bekanntwerden der Pläne einer möglichen Schließung von drei Spitälern im Weinviertel gingen die Emotionen rund und alle Gemeinden agierten nach dem Motto „das Spital muss hier erbaut werden“, da es mehr Kommunalsteuer bringt, die Innenstadt belebt und Investitionen mit sich bringt.
Aber müssten die Fragen nicht lauten:
- Wo wird die Weinviertler und damit auch die Stockerauer Bevölkerung gut versorgt,
- Wo gehen die Mitarbeiter:innen aufgrund des Arbeitsklima gerne ihrer Arbeit nach und Auszubildende ein Umfeld vorfinden, dass ihnen eine hochwertige Ausbildung gewährleistet
- und wo Verwandte und Bekannte das Gefühl haben, dass Patient:innen gut aufgehoben sind.
Was immer unter den Tisch gekehrt wird, ist: die Gemeinde, die ein Spital hat, muss für das Spital Abgaben an das Land leisten und dies nicht wenig: zusätzlich von den Beträgen, die jede Gemeinde leisten muss, muss noch ein bestimmter zusätzlicher Prozentsatz an das Land NÖ abgeführt werden. Dies ist ein sechsstelliger Betrag für Stockerau, der sich entsprechend erhöhen wird.
Ein Spital, welches an der Peripherie gebaut wird, bringt keine Innenstadtbelebung mit sich. Ein Spital im Zentrum kann wiederum zu Konflikten führen, da sich die Nachbarn aufgrund der Helikoperanflüge wegen Notfällen um 3 in der Früh oder Sirenengeräusche den ganzen Tag gestört fühlen.
Die Ansiedelung oder der Ausbau eines Spitals ist kein „Wunschkonzert“, sondern ein Prozess, der auf Transparenz, wissenschaftlichen Entscheidungen und der Einbeziehung der Mitarbeiter:innen und der betroffenen Bevölkerung beruht. Dafür werden wir uns NEOS auch einsetzen.